Damit Ihr E-Auto möglichst viel Solarstrom abbekommt, sollten drei Bausteine gut zusammenspielen: Photovoltaikanlage, Wallbox und – idealerweise – ein Energiemanagementsystem (plus optional ein Batteriespeicher).
Die passende PV-Anlage
Grundsätzlich gilt: Je größer und besser ausgelegt Ihre PV-Anlage, desto mehr Solarstrom steht für Haushalt und E-Auto zur Verfügung.
- Für ein Einfamilienhaus ohne E-Auto reichen häufig 5–7 kWp.
- Kommt ein E-Auto hinzu, planen viele Haushalte eher 8–12 kWp oder mehr – abhängig von Dachfläche, Budget und Fahrprofil.
- Als grobe Orientierung: 1 kWp Photovoltaik erzeugt in Deutschland je nach Region etwa 900–1.100 kWh Strom pro Jahr.
Fahren Sie z. B. 10.000 km im Jahr und Ihr E-Auto verbraucht 17 kWh/100 km, benötigt allein das Fahrzeug etwa 1.700 kWh/Jahr. Zusammen mit dem Haushaltsstrombedarf ergibt sich schnell ein Gesamtbedarf von 4.500–6.000 kWh/Jahr – hier zahlt sich eine etwas größer geplante Anlage aus.
Wallbox: PV-fähig statt „stumpf laden“
Fast jede Wallbox kann ein E-Auto laden – aber nicht jede kann das intelligent. Achten Sie bei der Auswahl insbesondere auf:
- Stufenlos oder fein abgestuft einstellbaren Ladestrom (z. B. 6–16 A, 1- oder 3-phasig)
- Schnittstellen zum Energiemanagement (z. B. LAN, WLAN, Modbus, offene API)
- Vordefinierte Lademodi wie „Nur PV-Überschuss“, „PV-priorisiert“ oder „Schnellladen“
- Eine App oder Weboberfläche zur Steuerung und Auswertung
Viele Hersteller bieten heute Wallboxen, die direkt mit bestimmten Wechselrichtern oder Home-Energy-Management-Systemen (HEMS) kommunizieren können. Das ist die Basis für automatisiertes PV-Überschussladen.
Speicher & Energiemanagement
Ein Batteriespeicher ist kein Muss, kann den Solaranteil beim Laden aber deutlich erhöhen – vor allem, wenn Sie Ihr Auto eher abends oder nachts laden.
- Tagsüber erzeugt die PV-Anlage Strom → der Speicher wird geladen → abends kann das Auto einen Teil dieses Solarstroms nutzen.
- Ein Energiemanagementsystem koordiniert:
- PV-Erzeugung
- Hausverbrauch
- Batteriespeicher
- Wallbox
Ziel ist, dass Ihr E-Auto möglichst häufig dann lädt, wenn wirklich Solarstrom verfügbar ist – und nicht dann, wenn eigentlich gerade das ganze Haus versorgt werden muss.